Es ist mal wieder Zeit für die alljährliche Kanu-Tour auf dem Potamal. Speziell gewappnet geht es zwischen den starken Windböen auf Barsche und kleine Hechte.
Sturmwarnung
Das Wetter ist für uns eigentlich immer nur Nebensache und Regen hat uns noch nie gestört, aber zum Start unserer vierten Kanu-Tour auf dem Potamal gibt es eine zweitägige Wetterwarnung vor Sturm mit bis zu 90 mk/h. Der schon seit einigen Tagen relativ starke Wind hat uns natürlich auch wieder diverse Hindernisse in Form von umgekippten Bäumen in den Weg gelegt, aber auch darauf sind wir vorbereitet. Zum Glück wissen wir schon, dass unsere anvisierten Nachtplätze keine Bäume im Umkreis von einigen Metern haben.
Kleine Räuber
Das Potamal ist schmal, dicht bewachsen und meistens nur zwischen einem und zwei Meter tief. So können wir die großen Blinker und Wolfram- und Stahlvorfächer getrost im Angelkoffer lassen und entscheiden uns für ein langes Fluorcarbonvorfach mit kleinen Oberflächenködern. Tiefer als 50 cm wollen wir nicht angeln, denn schon beim letzten mal hatten wir dann häufig Kraut am Haken.
Ein Vorfach aus Fluorcarbon eignet sich wesentlich besser für klares Wasser als Stahl oder Wolfram, denn es hat fast den selben Refraktionsindex wie Wasser und ist somit nur schwer zu sehen unterwasser. Viele Raubfischangler haben Angst, dass Hechte das Vorfach mit ihren Zähnen durchtrennen und dann samt Köder verloren gehen. Wir können aus Erfahrung sagen, dass man mit Fluorcarbon auch etliche Hechte ohne Verluste fangen kann.
Bei der Köderwahl haben wir uns konkret für nicht sinkende Wobbler, Popper und Oberflächenfrösche entschieden.
Nicht sinkende Wobbler lassen sich wunderbar in stark bewachsenen Gewässern einsetzen, denn sie bleiben nach dem Auswerfen an der Oberfläche und tauchen erst ab, wenn man die Schnur einholt.
Popper bleiben ebenfalls an der Oberfläche und beim Einholen erzeugen sie ein poppendes Geräusch.
Oberflächenfrösche haben in der Regel nach oben gestellte Haken, welche erst ihre Wirkung entfalten, wenn der Zielfisch kräftig zubeißt und den Kunststoff nach unten drückt um die Haken freizulegen. Der Oberflächenfrosch lässt sich problemlos innerhalb von stark bewachsenen Zonen und sogar direkt zwischen Seerosen einsetzen. Mit ein wenig Übung und kurze Pausen auf Seerosenblättern sehen die Froschbewegungen überzeugend echt aus. Wir hatten einige Bisse, aber leider nur in die Fußimitation an Ende des Köders.
Neben unserer Jagd auf kleine Räuber benutzt Locke auch seine Grundangel und holt ein paar Plötzen mit Mais raus. Eine einfache Methode, die fast immer zum Erfolg führt.
Zunder Experiment
Bei einem unserer Landgänge finde ich sonnen-getrocknete Pferdeäpfel. Sollte sich doch gut eignen als Zunder, also eingepackt und weiter geht es.
Kochen mit dem Hobo Stove
Die gesammelten Pferdeäpfel entpuppen sich leider als suboptimaler Zunder und so greifen wir doch auf Birkenrinde zurück. Damit funktioniert es wie immer wunderbar und los geht es mit der Zubereitung des Abendessens.
Wer mit wenig Holz viel kochen will, wird von dem Konzept des Hobo Stove begeistert sein. Bei unserer Kanu-Tour auf dem Potamal haben wir immer das Problem mit sehr wenig Feuerholz auskommen zu müssen, aber dieses mal haben wir zusätzlich zum Gas-Kocher noch meinen Hobo Stove dabei.
Unterwegs sammeln wir abgestorbenes Holz und dabei liegt der Fokus auf Ästen mit einem Durchmesser von durchschnittlich 1 – 2 cm, also kein Derbholz. Der Hobo Stove braucht wirklich wenig Holz um ziemlich hohe Temperaturen zu erreichen. Wasser in meinem Koch-Set wird innerhalb von vier Minuten zum Kochen gebracht.
Insgesamt war es eine erfolgreiche Tour, auch wenn wir nur einen Zielfisch Barsch gefangen haben. Dafür haben wir einige Hechte und eine Plötze gefangen.
Hier noch eine kleine Galerie zur letzten Tour: