Das Pfingst-Wochenende startet für uns mit einem Fischerei-Lehrgang: dazu gehört das Stellen der Netze und das anschließende Heben der Netze. Das frühe Aufstehen lohnt sich, denn abgesehen von viel Fisch gibt es auch einen riesigen Seeadler zu sehen.
Netze stellen
Gerade angekommen und alle begrüßt, geht es auch schon los. Netz-Tuppen auf die Pritsche geworfen und auf zum Wummsee. Am späten Nachmittag sind wir dann endlich da und laden die Netz-Tuppen auf den Fischerkahn.
Wir sind die einzigen auf dem See und Sven lässt entspannt die Netze ins Wasser, während Locke langsam den Kahn über den See manövriert. Insgesamt stellen wir vier Netze, davon zwei grobmaschig und zwei feinmaschig mit einer Gesamtlänge von drei Kilometern.
Netze heben und puhlen
Um kurz nach fünf Uhr am nächsten Morgen machen wir uns mit Sven auf, um zu den Netzen am Wummsee zurückzukehren. Als erstes fahren wir in Richtung der grobmaschige Netze und genießen die Ruhe und den morgendlichen Dunst über dem Wasser. Es dauert nicht lange und wir haben die ersten Barsche in der Hand, die sind bedingt durch ihre Stachel immer etwas nervig beim Netze puhlen. Auffällig hoch ist der Anteil an Brassen, welche alle ausgeprägten Laichausschlag haben.
Nachdem wir die grobmaschigen Netze gehoben haben, geht es zu den feinmaschigeren und dort finden wir schnell den ersten Stint. Der Fisch, den man aus dem Fragenkatalog der Fischerei-Prüfung kennt und deshalb weiß, dass dieser kleine Fisch schwer nach Gurke riecht. Richt gut, schmeckt gut.
Fische und Seeadler
Während wir Fisch um Fisch aus dem Wasser ziehen, nähern sich mehrere Seeadler. Einer beeindruckt besonders durch seine Größe und wir versuchen sie anzulocken. Ein paar kleine Fische durchgebrochen und ins Wasser geworfen und kurz warten. Normalerweise kommen die Seeadler wohl schnell runter und auch einigermaßen nah ran, aber wir sind zu viert auf dem kleinen Kahn und das macht diese Raubvögel anscheinend leicht nervös. Erst als wir zwischen 30 und 40 Meter weit weg stürzen sie sich auf die Fische und landen danach in Sichtweite auf unterschiedlichen Bäumen um die Fische zu verspeisen.
Unser Fang ist leider nur mittelmäßig und wir kriegen die Anweisung, die 35 gefangenen Brassen in ein Netz im Wummsee zu setzen. Später werden die dann an einen Tierpark verkauft und enden als Tierfutter.