
Welche Ausrüstung ihr wann und wofür braucht, erklären wir auf dieser Seite. Denkt daran, dass euch auch die beste Ausrüstung nichts bringt, wenn ihr nicht wisst wie sie benutzt wird!
Outdoor Ausrüstung richtig auswählen und zusammenstellen
Generell ist erstmal zu erwähnen, dass ihr nicht großartig viel Ausrüstung benötigt, um die Natur zu genießen. Jedoch erleichtern einem bestimmte Hilfsmittel den Aufenthalt draußen und andere sind wirklich schwer zu entbehren. Ohne Messer und Wasserbehälter beispielsweise, solltet ihr auf keinen Fall das Haus verlassen.
Basis-AusrüstungRegenschutzNice to haveAuf dem WasserIn den BergenHoch im Norden
Basisausrüstung
Wie schon erwähnt, sollten ein paar Dinge auf jeden Fall mitgenommen werden, wenn es raus in die Wildnis geht. Dazu gehört erstmal ein Rucksack in dem ihr einige Hilfsmittel transportieren könnt – dabei ist zu Beginn egal wie groß das Fassungsvermögen des Rucksacks ist. Um die Nächte trocken zu überstehen wird ein Biwak oder ein Zelt benötigt, dazu haben wir einen weiteren Ratgeber geschrieben.
Derbholz-Basis-Packliste:
- Rucksack (Größe basierend auf der Länge der Tour)
- Schnell trocknende robuste Hose (keine Jeans)
- Vernünftige Schuhe und Socken
- Messer (kein Klappmesser, am besten geht die Klinge bis in den Griff)
- BIC Feuerzeug (sehr robust und langlebig)
- Feuerstahl (Übung macht den Meister)
- Tampon (Falls ihr mal keinen anderen Zunder habt)
- 5 bis 10 Meter Paracord
- Trinkflasche (nicht schlecht wenn ihr diese aufs Feuer stellen kann)
- Wasseraufbereitungstabletten
- Regenschutz (mindestens Regenponcho und Regenhose)
- Fleece Pullover (am besten zwei – ein dünner und ein etwas dickerer)
- Wasserdichter Packsack mit Ersatzsocken, Ersatzunterwäsche und Ersatz-T-Shirt
- Alubecher und/oder Kochset
- Kleines Erste Hilfe Set inklusive Reiseapotheke mit Schmerzmittel, Entzündungshemmern und Kohletabletten
- Pinzette zum Entfernen von Zecken und Splittern
- Hygiene-Set (eine Zahnbürste solltet ihr mindestens dabei haben)
- Stirnlampe (Ersatzbatterien nicht vergessen)
- Biwak oder Zelt
Regenschutz

Niemand sollte unterschätzen, wie gefährlich Regen sein kann! Dabei geht es nicht nur um das Unwohlsein mit durchnässter Kleidung. Viel wichtiger ist die Tatsache, dass ihr durchnässt 25 mal schneller auskühlt als im trockenen Zustand. Das kann zu Unterkühlung und dem Tod führen!
Regenkleidung und Regenschutz sind also Vorbereitungsaspekte, die ihr auf gar keinen Fall vernachlässigen dürft. Ein Regenponcho oder eine gute Regenjacke müssen Bestandteil der Ausrüstung sein. Regenponchos sind im Schnitt wesentlich billiger als gute Regenjacken und sie bedecken auch den Rucksack. Wer einen Poncho als Schutz gegen den Regen benutzen möchte, sollte eine Mütze mit Schirm einpacken, denn so hängt einem der Poncho nicht im Gesicht bei Starkregen.
Wer einen Regenponcho trägt wird schnell merken, dass das Wasser auf die Oberschenkel und Knie abläuft. Deswegen ist der nächste wichtige Teil der Regenbekleidung eine Regenhose. Diese schützt die Beine vor dem ablaufenden Wasser.
Das richtige Schuhwerk in Kombination mit Gamaschen schützt den unteren Bereich des Körpers vor Nässe.
Zusätzlich lohnt es sich Ersatzsocken und Ersatzunterwäsche in einem wasserdichten Behälter dabei zu haben, um durchnässte Teile der Kleidung austauschen zu können.
Nice to have!
Es gibt natürlich viele Ausrüstungsgegenstände, die einem das Leben in der Natur noch angenehmer machen oder im Notfall zu Lebensrettern werden können.
Derbholz-Komfort-Packliste:
- Tarp (am besten mit Ösen und Schlaufen)
- Sitzpolster
- Multitool
- ultraleicht Klappspaten / Feldspaten
- 4 Meter Draht
- 100 cm Panzertape
- Superkleber
- Säge (Klappsäge)
- Axt oder Bushcraft Messer
- Arbeits- oder Gartenhandschuhe
- GPS und für Notfälle Kompass und Karte
- Fernglas
- Gamaschen
- Wasserfilter
- Kaiser Natron
Spezial-Ausrüstung: Kanu Tour

Auf dem Wasser solltet ihr besonderen Wert auf wasserdichte Behälter legen, denn es kann schon mal vorkommen, dass das Kanu kentert und dann die gesamte Ausrüstung im Wasser treibt. Wir empfehlen wasserdichte Tonnen und wasserdichte Packsäcke. Es ist von Vorteil die Anzahl der Einzelteile durch Behälter zu minimieren!
Die verstärkte Sonneneinstrahlung auf dem Wasser solltet ihr auf jeden Fall berücksichtigen und dementsprechenden Sonnenschutz mitnehmen.
- Kopfbedeckung
- Sonnenbrille
- Sonnencreme
Zusätzlich solltet ihr auch immer ein Ersatzpaddel dabei haben, denn Schäden an Paddeln sind unterwegs häufig nur schwer zu reparieren. Auch einen Schwamm sollte griffbereit im Kanu/Kajak liegen, um Wasser aus dem Boot schöpfen zu können.
Befindet ihr euch sich auf sehr naturbelassenen und schmalen Flüssen, gibt es eine von vielen unterschätze Besonderheit. Den Schwan! Auf dem Wasser können diese großen und sehr kräftigen Vögel zur Gefahr werden. Schwan-Kleinfamilien mit Jungtieren sind das größte Problem, denn die Männchen verteidigen ihre Jungen mit allen Mitteln.

Auch wenn ihr die Tiere nicht verletzten wollt, müsst ihr sie irgendwie auf Abstand halten. Also warum nicht einen natürlichen Reflex der Tiere nutzen. Die Reinlichkeit! Ja, Schwäne mögen es gar nicht, wenn sie nasses oder schmutziges Gefieder haben. Da setzt umgehend der Reinigungsreflex ein, deswegen helfen folgende Ausrüstungsgegenstände gerade bei diesen Begegnungen:
- Wasserpistole
- Kleiner Behälter für Schlamm
Spezial-Ausrüstung: In den Bergen
Wandern in den Bergen bringt besondere Anforderung mit sich und ist generell nichts für Outdoor-Einsteiger. Im Gebirge sollte immer damit gerechnet werden, dass das Wetter innerhalb von Minuten komplett umschlagen kann. Dieser Effekt ist in manchen Regionen, wie Neuseeland, extrem. Dort kann das Wetter schlagartig von sommerlich zu Schneesturm wechseln und auch erfahrene Wanderer in Gefahr bringen.
Wetter- beziehungsweise Regenschutz bestehend aus Handschuhen, Mütze, Poncho, Regenhose und Shemag / Halstuch / Schal / Sturmhaube muss Bestandteil der Ausrüstung sein, auch wenn ihr bei Sonnenschein losgeht. Der Standard-Sonnenschutz bestehend aus Sonnenbrille, Mütze und Sonnencreme mit angemessener Schutzstufe ist in den Bergen genauso wichtig wie auf dem Wasser. Unserer Meinung nach, gehört ein Tarp (oder auch eine Plane) in jede Ausrüstung und gerade auf dem Berg kann ein Tarp vor starkem Wind, Schnee und Regen schützen.
Für Schuhe sind Wanderungen durch Gebirge immer besonders anspruchsvoll, deswegen empfehlen wir qualitativ hochwertige hohe Schuhe. Der Knöchel sollte unbedingt vor Geröll und dem Umknicken geschützt werden.
Bei mehr als 5 kg Gepäck, sollte unbedingt auf Wanderstöcke zurückgegriffen werden, denn diese helfen bei der Stabilisierung des Körpers auf schwierigem Untergrund. Gerade bergab kann es bei steilen Abschnitten mit viel Gepäck sehr gefährlich werden. Achtung: Lauft ihr seitlich am Hang entlang solltet ihr die Länge der Wanderstöcke anpassen, denn es ist schon vorgekommen, dass sich Wanderer selbst ausgehelbt und so den Berg runter geschoben haben.
Spezial-Ausrüstung: Hoch im Norden
Touren im hohen Norden sind gerade im Winter sehr anspruchsvoll und sollten gut geplant werden. Sobald das Thermometer -20 °C unterschreitet wird guter Kälteschutz benötigt. Es muss unterschieden werden, ob ihr eine Schlittentour mit Huskies macht, oder einfach nur Nordlichter bewundern wollt. Besucht ihr Lappland im Winter, benötigt ihr beispielsweise keine Sonnenbrille zum Schutz vor Schneeblindheit. Die permanente Dunkelheit macht Sonnenschutz überflüssig, aber dafür braucht ihr einen guten Vorrat an Ersatzbatterien für die Stirnlampe.
Die Kleidung sollte im Zwiebelprinzip aufgebaut sein. Das heißt möglichst viele Schichten, die sich variabel anpassen lassen.
Die unterste Schicht sollte Funktionsunterwäsche bilden, gefolgt von Baum- oder Merinowolle und Fleece. Darüber eine winddichte Jacke, am besten eine Schlupfjacke, denn die Schwachstelle Reißverschluss fällt weg. Sogar gut isolierte Reißverschlüsse lassen bei starkem Wind, kalte Luft durch! Außerdem sind Jacken mit Fellrand an der Kapuze empfehlenswert, denn diese schützen das Gesicht zusätzlich vor kaltem Wind.

Zur Fortbewegung im Schnee bieten sich Langlauf-Ski oder Schneeschuhe an.
Kälteschutz:
- Wollmütze die komplett über die Ohren geht
- Sturmhaube oder vergleichbarer Gesichtsschutz
- Schal
- dünne Handschuhe + Snowboard- oder Skihandschuhe
- Thermounterwäsche
- gefütterte Hose / Snowboard- oder Skihose
- Baum- oder Merinowollenhemd und darüber ein Fleece-Oberteil
- dünne Socken + dicke Socken
- gefütterte Schuhe / Snowboard- oder Skischuhe
Zusatzausrüstung:
- Schneeschuhe (um bequem durch Tiefschnee wandern zu können)
- Wanderstöcke (werden bei Wanderungen mit Schneeschuhen benötigt)
- Gamaschen
- Sonnenbrille
- Sun-Blocker
- Wärmepads für Notfälle
- Stirnlampe plus Ersatzlampe
- Ersatzbatterien
- Knicklichter
- Vaseline / Fett / Feuchtigkeitscreme